Niederländische Staatsanwälte untersuchen offiziell Abgasbetrug bei Suzuki und Jeep

Laut Reuters gaben niederländische Staatsanwälte am 10. Juli bekannt, dass sie gegen Suzuki und Jeep wegen des Verdachts des Missbrauchs von Fahrzeug-Abgassoftware ermitteln würden. Der Entschluss zur Untersuchung wurde gefasst, weil die niederländische Straßenverkehrsbehörde (RDW) zuvor festgestellt hatte, dass die Abgasemissionen der Modelle Jeep Grand Cherokee und Suzuki Vitara bei Straßentests „inakzeptabel hoch“ gewesen seien.

RDW untersucht seit dem vergangenen Jahr „illegale Betrugssoftware“, seit Volkswagen 2015 in den USA wegen der Verwendung von Software zur Kontrolle von Abgastests entlarvt wurde. Die Untersuchung konzentrierte sich auf die Stickoxidemissionen von Dieselfahrzeugen und ergab, dass die tatsächlichen Emissionen der Fahrzeuge auf der Straße offenbar über dem gesetzlich zulässigen Bereich lagen.

RDW wies in einer Erklärung darauf hin, dass das Unternehmen Fahrzeuge mehrerer Automobilhersteller getestet habe, dabei aber festgestellt habe, dass die Fahrzeuge von Jeep und Suzuki die Emissionsstandards überschritten hätten. Bei anderen Automobilherstellern seien keine Verstöße festgestellt worden. Maarten Balk, beim RDW für Zulassung und Aufsicht zuständig, sagte: „Bei den anderen 14 Autoherstellern konnten wir der Sache auf den Grund gehen, alle Fragen stellen, die wir wissen wollten, und zufriedenstellende Antworten erhalten. Aber bei diesen beiden haben wir noch keine zufriedenstellenden Antworten bekommen.“ Der RDW erklärte, dass alle Automobilhersteller erklärt hätten, die Verstöße seien darauf zurückzuführen, dass die Software so konfiguriert worden sei, dass sie den Motor vor Schäden schützen solle. Die oben genannte Software ist nach europäischem Recht zulässig.

Laut RDW-Tests wiesen die Stickoxidemissionen des Suzuki Vitara kurz nach der Markteinführung hohe Werte auf. Suzuki hat angeboten, das Problem zu beheben, und repariert derzeit rund 8.000 Vitara-Fahrzeuge auf niederländischen Straßen. Im Falle des Grand Cherokee gibt RDW an, dass das Modell mehr Schadstoffe ausstößt, wenn der Motor heißer ist. Dieses Modell wird nicht mehr hergestellt und es gibt in den Niederlanden nur noch sehr wenige davon.

RDW-Direktor Paul Dietz sagte, dies sei das erste Mal, dass die Agentur eine derartige Umfrage durchgeführt habe. Allerdings ist der RDW nicht berechtigt, Bußgelder zu verhängen und muss die Entscheidung der Staatsanwaltschaft abwarten. RDW wird jedoch weiterhin Druck auf die beiden Unternehmen ausüben und von ihnen verlangen, Lösungen bereitzustellen und sicherzustellen, dass die Automobilhersteller die entsprechenden Modelle aktualisieren.

Darüber hinaus sagte Dietz, dass europäische Fahrzeuge künftig auf der Straße und nicht mehr im Labor getestet werden müssten, um den Einsatz von Schummelsoftware zum Bestehen der Prüfung zu vermeiden.

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