Nokias Herz bricht: 105 Telefone werden zum beliebtesten Bombenzünder des IS

Laut der Online-Ausgabe des Magazins Fortune haben Feature-Phones Schwierigkeiten, Fuß zu fassen, da Smartphones heute den Mobiltelefonmarkt dominieren. Doch selbst in dieser Situation ständiger Niederlagen haben einige Feature-Phones sehr alternative Wege gefunden, um zu überleben und wieder zu „glänzen“. Beispielsweise diente das Nokia-Telefon 105 den Terroristen des IS tatsächlich als Bombenzünder.

Einem Bericht der britischen Waffenüberwachungsorganisation Conflict Armament Research (CAR) zufolge ist das Mobiltelefon Nokia 105 für viele Terroristen des Islamischen Staats (ISIS) die konsequente Wahl zur Herstellung ferngesteuerter Bombenzünder.

Dieses Feature-Phone wurde von Nokia auf dem Mobile World Congress 2013 vorgestellt und kostet in den USA derzeit 30 US-Dollar. Als Mutterkonzern des Mobiltelefongeschäfts von Nokia lobte Microsoft die überlegene Haltbarkeit und Akkulaufzeit (35 Tage im Standby-Modus).

Diese Eigenschaften machen das Nokia 105 jedoch auch zu einem Favoriten der ISIS-Terroristen, obwohl es keine Funktionen besitzt, die speziell für den Bombenbau geeignet sind.

Jonah Leff, CAR-Einsatzleiter, erklärte gegenüber NBC Radio, der Hauptgrund, warum Terroristen gerne Nokia 105 zur Herstellung von Bombenzündern verwenden, sei wahrscheinlich „Konsistenz“. „Terroristen haben dieses Telefon genutzt, um den Bombenbau zu vereinfachen.“

Sprengsätze sind die zweithäufigste Ursache für Verluste beim US-Militär in den Kriegen in Afghanistan und im Irak und ein typisches Phänomen militärischer Konflikte im Nahen Osten.

Terroristen nutzen gern Unterhaltungselektronik zur Herstellung tödlicher Sprengsätze, da diese leicht zugänglich ist und die Reichweite von Fernbedienungen erhöht.

Sprengsätze enthalten oft zwei Mobiltelefone, von denen eines in die Bombe eingebaut ist und das andere dazu dient, das in der Bombe befindliche Telefon anzurufen, um sie zu zünden.

Vor der weiten Verbreitung von Mobiltelefonen wurden für Sprengsätze häufig Zeitgeber wie Wecker oder Digitaluhren verwendet.

Das US-Militär beschlagnahmte einmal zehn Mobiltelefone der irakischen Streitkräfte. Laut Angaben von Microsoft gegenüber CAR wurden diese Telefone in Fabriken in Vietnam, Indien und China hergestellt, gelangten über Händler in den Irak und den Jemen und fielen schließlich in die Hände von Terroristen.

Der Bericht führte auch darauf hin, dass andere Bestandteile der Sprengsätze, wie etwa Mikrochips, nach Japan zurückverfolgt werden konnten.

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