Das iPhone 6 hat noch keine chinesische Netzwerkzugriffslizenz erhalten. Apple verweigert Stellungnahme

Das iPhone 6 von Apple hat in China eine wichtige behördliche Hürde genommen, ist dort aber noch immer nicht für den Verkauf zugelassen. Dies ist das erste Mal, dass chinesische Beamte Hinweise auf die Gründe für die Verzögerung des neuesten Mobiltelefons von Apple auf einem seiner wichtigsten Märkte gegeben haben. Anfang letzter Woche teilte Apple lediglich mit, dass das iPhone 6 am ersten Verkaufstag nicht in China erhältlich sein würde, erläuterte jedoch nicht den Grund für die Verzögerung.

Xinhua sagte, das iPhone 6 habe die behördliche Genehmigung zur Nutzung inländischer Frequenzen erhalten, müsse aber noch eine Netzwerkzugriffslizenz erwerben, bevor es in China verkauft werden könne. Apple lehnte eine Stellungnahme ab.

Da der Smartphone-Markt sich der Sättigung nähert, ist China für Apples Wachstumsgeschichte von entscheidender Bedeutung.

Apple sagte, dass in den ersten 24 Stunden nach der Veröffentlichung des neuesten iPhones letzte Woche mehr als 4 Millionen Vorbestellungen eingegangen seien. Doch die Analysten sind sich uneinig, ob Apple ohne China die Verkaufszahlen des ersten Wochenendes des Vorjahres von 9 Millionen Geräten übertreffen kann. Letztes Jahr wurden das iPhone 5s und das iPhone 5C veröffentlicht und zu den Regionen, in denen sie am ersten Tag veröffentlicht wurden, gehörte China.

„Die Anleger sind dieses Jahr etwas vorsichtig, was die Auswirkungen der Abwesenheit des chinesischen Marktes auf die Umsätze am ersten Wochenende angeht“, sagt Walter Pesick, Analyst bei BT IG Research. Er erwartet, dass die Verkaufszahlen am ersten Wochenende die Marke von 10 Millionen Einheiten übersteigen werden. Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi schätzt, dass die Verkaufszahlen bei 7 bis 8 Millionen Einheiten liegen werden. Sollte dies zutreffen, wäre es das erste Mal, dass die Verkaufszahlen eines neuen iPhones in den ersten drei Tagen niedriger ausfallen als in den Vorjahren. Allerdings könne dies dazu beitragen, die Verkäufe in China nach Dezember anzukurbeln, sagte Sacconaghi, da der typische Verkaufsanstieg in den ersten drei Monaten nach der Markteinführung eines neuen iPhones abgeflacht werden könne. Apple hat noch nicht angegeben, wann der Verkauf des iPhone 6 in China beginnen wird, da noch keine Genehmigung für den Netzwerkzugriff vorliegt.

Der Xinhua-Bericht erschien, als Apple eine neue Website mit detaillierten Angaben zu seiner Datenschutzrichtlinie startete. Auch wenn Apple versucht, sich in Bezug auf den Umgang mit persönlichen Daten von Konkurrenten aus dem Silicon Valley wie Google zu distanzieren, insbesondere da das Unternehmen in neue Bereiche wie Gesundheitsüberwachung und Zahlungen vordringt, sieht sich der iPhone-Hersteller in China weiterhin mit Vorwürfen konfrontiert, er habe „Staatsgeheimnisse“ an US-Geheimdienste weitergegeben. Apple bestreitet den Vorwurf.

Es gibt auch Berichte, dass Apple die Ernennung eines Direktors für Strafverfolgungsbehörden in Peking anstrebt. Diese Position würde die Zusammenarbeit mit der chinesischen Regierung bei Anfragen nach Zugriff auf Apple-Benutzerdaten im Land beinhalten. Im Rahmen der Bemühungen, den Internetdienst für Benutzer zu beschleunigen, hat Apple damit begonnen, die persönlichen Daten der Benutzer auf Servern in China zu speichern. Dadurch werden die Daten jedoch auch für staatliche Zugriffe anfällig.

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