Apple iPad verloren gegen "kostenlos"

Schon mit seiner Einführung stellte das iPad eine große Bedrohung für Notebook -Computer dar. Doch seit Juni 2013 begannen die iPad-Verkäufe plötzlich zu sinken, und Apple hat keine klare Erklärung für den starken Rückgang der Verkäufe geliefert.

Diese Woche veröffentlichte das Marktforschungsunternehmen NPD einen Datensatz, der die Gründe aus einer neuen Perspektive erklärt. Angesichts der zunehmenden Beliebtheit von Smartphones mit großem Bildschirm muss das iPad nicht nur sicherstellen, dass sein Markt nicht von diesen Produkten verdrängt wird, sondern muss auch mit kostenlosen Produkten konkurrieren.

NPD zählt die Anzahl der Tablets in den Vereinigten Staaten, die mit dem mobilen Internet verbunden sind. Laut Statistik waren im Jahr 2014 in den USA insgesamt 18,3 Millionen Tablet-Computer mit dem mobilen Internet verbunden, was einer Steigerung von 90 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser starke Anstieg ist auf die erheblichen Preissenkungen und Gratisgeschenke zurückzuführen, mit denen die Mobilfunkbetreiber versuchen, die Zahl ihrer Kunden zu erhöhen.

NPD erklärte in dem Bericht, dass eine solche Strategie den Mobilfunkbetreibern Vorteile gebracht habe. Dank der Werbemaßnahmen der Mobilfunkbetreiber kamen im Jahr 2014 in den USA 8,7 Millionen neue Tablet-Nutzer mit mobilem Internetzugang hinzu.

Apple profitierte jedoch nicht von den vielfältigen Aktivitäten der Betreiber. Die Mobilfunkpartner von Apple verschenken einfache Tablets an ihre Kunden. Diese müssen lediglich 10 US-Dollar mehr pro Monat zahlen, um ihre bestehenden Datentarife weiterhin nutzen zu können. Apple, der Begründer des Tablet-Computer-Marktes, verkaufte im Jahr 2014 63,4 Millionen iPads, was einem Rückgang von fast 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Der Analyst Brad Akyuz von der NPD Group erwartet, dass sich das Wachstum der Internet-Datenabonnementdienste für Tablets in den kommenden Jahren verlangsamen wird, da Smartphones mit größeren Bildschirmen immer beliebter werden und immer mehr Menschen Smartphones als mobile Hotspots verwenden, um mobile Datenverbindungen für Tablets bereitzustellen.

Während Apples Telefonkonferenz mit Analysten zum zweiten Quartal 2015 am Montag verteidigte CEO Tim Cook leidenschaftlich die langfristigen Aussichten des iPad. Er sagte, dass sich das Umsatzwachstum bei iPad-Produkten in anderen Märkten zwar „verlangsamt“ habe, das iPad jedoch auf dem japanischen Markt erneut den zweithöchsten Quartalsumsatz und auf dem chinesischen Markt einen historischen Höchststand verzeichnet habe.

In diesem Monat ist es fünf Jahre her, dass das iPad offiziell auf den Markt kam. Seit seiner Einführung ist das iPad die Nummer eins in puncto Verkaufszahlen, Anwendungsqualität und -quantität, Nutzungsrate und – am wichtigsten – Kundenzufriedenheit. Darüber hinaus hat das iPad laut den neuesten Daten von NPD immer noch einen sehr starken Marktanteil unter allen Tablet-Produkten.

Laut Daten des Online-Werbenetzwerks Chitika liegt das iPad in der Nutzungsrate noch immer weit hinter der Konkurrenz zurück, darunter auch unter den Tablet-Geräten der unteren Preisklasse.

Cook räumte ein, dass das iPad durch die Einführung von iPhones mit größeren Bildschirmen und schlankeren Mac-Modellen unter Druck geraten sei. Cook betonte jedoch, dass das iPad viele neue Möglichkeiten im Unternehmensmarkt biete. Er sagte, dass laut einer Umfrage 77 % der Unternehmenskäufer, die in den nächsten sechs Monaten Tablets kaufen wollen, den Kauf von iPad-Produkten planen.

Dies ist auch die Absicht von Apples Zusammenarbeit mit IBM und Dutzenden anderer Entwickler von Unternehmensanwendungen, um Anwendungen zu entwickeln, die den Arbeitsanforderungen von Unternehmensbenutzern auf mobilen Geräten gerecht werden.

„Ich denke, die Partnerschaft mit IBM steht noch ganz am Anfang, aber was ich gesehen habe, gefällt mir“, sagte Cook. „Ich bin von den Fähigkeiten des iPads überzeugt und glaube, dass es sich in Unternehmen durchsetzen kann. Ich hoffe, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird.“

Für Verbraucher könnten Smartwatches zum zweitwichtigsten Displayprodukt werden, das sie kaufen. Derzeit ist es schwierig, die erste Reaktion der Verbraucher auf die Apple Watch einzuschätzen, da Apple sich weigert, irgendwelche Daten preiszugeben. Doch wenn die Apple Watch und ihre Konkurrenten erfolgreich sind, könnten Smartwatches zum zweiten Bildschirm werden, den Verbraucher mehrmals täglich nutzen, um Nachrichten, E-Mails, Termine und andere schnelle Informationen abzurufen.

Gleichzeitig könnten die immer größeren Smartphone-Displays einige Funktionen von Tablet-Computern ermöglichen, wie etwa die Interaktion mit sozialen Netzwerken, das Ansehen von Filmen und Fernsehsendungen usw. Bis dahin könnten Tablets tatsächlich zu dem Bürowerkzeug werden, das Cook sich vorgestellt hat.

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