SOC: Amazon tauscht Sicherheit gegen Geschwindigkeit, die Verletzungsrate der Lieferfahrer ist 2,5-mal höher als bei der Konkurrenz

Das Liefergeschäft von Amazon leidet unter einer „eskalierenden Schadenskrise“, die vor allem auf strenge Quotenvorgaben und den Druck zurückzuführen sei, Pakete so schnell wie möglich auszuliefern, wie aus einer neuen Studie hervorgeht.

Fast jeder fünfte Fahrer, der Waren für Amazon auslieferte, wurde im Jahr 2021 verletzt, ein Anstieg von 40 % gegenüber dem Vorjahr, teilte das Strategic Organizing Center (SOC) in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht mit. SOC, das sich aus Gewerkschaftsallianzen wie den International Teamsters und der Service Employees International Union zusammensetzt, analysierte Daten, die Amazon und Lieferpartner im Jahr 2021 an die US-Arbeitsschutzbehörde übermittelt hatten.

Heute verlässt sich Amazon zunehmend auf ein schnell wachsendes Netzwerk externer Kurierdienste, die Pakete aus seinen Lagern abholen und an die Haustür der Kunden liefern. Der SOC-Bericht ergab, dass die Verletzungsrate unter Vertragslieferanten von Amazon fast 2,5-mal so hoch ist wie in der Lieferbranche außerhalb von Amazon. Im Jahr 2021 erlitt jeder siebte Amazon-Fahrer schwere Verletzungen, die ihn entweder daran hinderten, seine normale Arbeit zu erledigen, oder ihn dazu zwangen, der Arbeit ganz fernzubleiben.

Der Bericht besagt, dass Amazons „außer Kontrolle geratene hohe Quoten“ der Hauptgrund für die hohe Verletzungsrate unter den Lieferfahrern seien. Amazon schätzt, dass jeder LKW 350 bis 400 Pakete pro Tag ausliefern kann. Das entspricht einer Lieferung pro ein bis zwei Minuten ohne Pause, heißt es in einer Sammelklage eines Amazon-Lieferpartners in Wyoming.

Phoenix-Technologie