Was ist mit „Made in Japan“ passiert? Nissan legt sechs Produktionslinien still, um Chaos bei der Qualitätsprüfung zu untersuchen

Datenkarte zum Stand der Nissan Motor Company

In den nächsten zwei Wochen wird die Nissan Motor Co. den Verkauf von Nissan-Autos und OEM-Fahrzeugen aus einigen ihrer Fabriken in Japan einstellen. Der Export ins Ausland wird hiervon nicht beeinträchtigt.

Am 19. Oktober berichtete Bloomberg, dass Nissan Motor Co. sechs Fließbänder für die Automobilproduktion in Japan stilllegen werde, um zu untersuchen, wie unbefugte Arbeiter vor der Auslieferung Qualitätskontrollen an Autos durchführen. Nissan sagte, die Produktion von Autos für den Überseeexport werde nicht beeinträchtigt.

Nissan ist ein traditionsreicher japanischer Automobilhersteller.

Anfang des Monats inspizierte das japanische Ministerium für Land, Infrastruktur, Transport und Tourismus die Fabriken von Nissan und stellte fest, dass in fünf Fabriken des Unternehmens in den Präfekturen Kanagawa, Tochigi und Fukuoka unqualifizierte Techniker die Endabnahme der Fahrzeuge durchführten und die Inspektionsprotokolle mit dem Siegel regulärer Inspektoren versahen.

Als Reaktion darauf forderte das japanische Ministerium für Land, Infrastruktur, Transport und Tourismus Nissan auf, bis Ende dieses Monats Maßnahmen vorzulegen, um ein erneutes Auftreten solcher Probleme zu verhindern.

Bereits am 6. Oktober hatte Nissan Motor Co. angekündigt, dass das Unternehmen 1,16 Millionen Fahrzeuge zurückrufen werde, die zwischen Januar 2014 und September 2017 im Inland produziert und verkauft worden seien. Der Rückruf soll 25 Milliarden Yen (rund 222 Millionen Dollar) kosten.

Nissan Motor erklärte, dass ins Ausland exportierte Fahrzeuge nicht von dem Rückruf betroffen seien, da es sich bei dem Qualitätsprüfzertifikat lediglich um einen von den zuständigen japanischen Ministerien festgelegten Standard handele.

Am 2. Oktober erklärte Hiroto Saikawa, Präsident von Nissan Motor, auf einer Pressekonferenz, dass ab dem 20. September nur noch qualifizierte Techniker Fahrzeuginspektionen durchführen würden. Er wird persönlich die Untersuchung der Problemursache leiten und herausfinden, wer für den Unfall verantwortlich ist.

Laut Reuters vom 17. Oktober waren am 11. Oktober jedoch noch immer zwei ungelernte Mitarbeiter im Shatai- Werk von Nissan Motor damit beschäftigt, Qualitätskontrollen an Fahrzeugen durchzuführen, was 3.800 Neufahrzeuge betreffen wird.

Am 19. Oktober berichtete Reuters, dass Nissan als Reaktion auf die oben genannte Situation die Qualitätsprüfungen für 34.000 vom 20. September bis 18. Oktober 2017 produzierte Fahrzeuge verschieben werde.

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