Samsung-Handys verlieren in Asien an Beliebtheit, da chinesische und indische Nutzer im Inland hergestellte Handys bevorzugen

Das Wall Street Journal berichtete, es gebe Anzeichen dafür, dass Samsungs Vorsprung in den beiden am schnellsten wachsenden Mobilfunkmärkten Asiens, China und Indien, schwächer werde. Dies liegt vor allem daran, dass sich die Verbraucher in diesen Ländern lokalen Marken zuwenden.

Der in Hongkong ansässige Datenanbieter Counterpoint Technology Market Research gab am Dienstag bekannt, dass Samsung im zweiten Quartal nicht mehr der umsatzstärkste Mobiltelefonhersteller in Indien war, sondern von der indischen Marke Micromax Informatics überholt wurde. Letzteres wurde erst vor 5 Jahren gegründet.

Das Marktforschungsunternehmen Canalys veröffentlichte am Dienstag ebenfalls Daten, aus denen hervorgeht, dass der Umsatzanteil von Micromax im indischen Mobiltelefonmarkt im zweiten Quartal 17,5 Prozent betrug und damit höher war als der von Samsung mit 15,1 Prozent. Betrachtet man allerdings nur die Smartphones, liegt Samsung immer noch vorne.

Anfang dieser Woche teilte Canalys mit, Xiaomi habe Samsung überholt und sei nun der größte Smartphone-Anbieter in China. Im zweiten Quartal betrug Xiaomis Marktanteil in China 14 % und übertraf damit Samsung und Lenovo, die beide Marktanteile von 12 % hatten. Im zweiten Quartal konnte Xiaomi seinen Marktanteil deutlich steigern. Im ersten Quartal hatten Xiaomi und Samsung Marktanteile von 10,7 % bzw. 18,3 %.

Diese Daten spiegeln einen ungünstigen Trend für Samsung wider. Letzte Woche meldete Samsung einen Rückgang des Nettogewinns im zweiten Quartal um 20 % im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist das erste Mal seit fast drei Jahren, dass Samsungs Quartalsgewinn im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. Samsung wollte die neuesten Zahlen nicht kommentieren.

Dank aggressiver Marketing- und Markenbemühungen bleibt Samsung der Smartphone-Anbieter Nummer eins in Südostasien. Allerdings ist Samsungs Marktanteil im vergangenen Jahr in Indonesien, Malaysia und Vietnam zurückgegangen, die zusammen eine Bevölkerung von etwa 360 Millionen Menschen haben, wie aus Daten von Counterpoint hervorgeht.

Auf den Philippinen und in Thailand liegt Samsung weiterhin vor den lokalen Herstellern und globalen Marktkonkurrenten wie Apple. Allerdings ist Apples Anteil in diesen Märkten im letzten Jahr gestiegen.

„Insgesamt steht Samsung im Low-End-Markt in Indien und China unter großem Druck“, sagte Jessica Kwee, Analystin bei Canalys in Singapur. Sie wies darauf hin, dass Samsung auf diesen Märkten vor allem mit der Konkurrenz lokaler Marken konfrontiert sei, die ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten wollten.

Der Wettbewerb durch diese Unternehmen wird weiterhin Druck auf die Rentabilität von Samsung ausüben. Die Betriebsgewinnmarge des Mobilfunkgeschäfts von Samsung sank im zweiten Quartal auf 15,5 %, nach 17,7 % im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies ist die niedrigste Gewinnspanne des Unternehmens seit Ende 2011.

Dies liegt zum Teil an der Konkurrenz und zum Teil an Samsungs eigenen Problemen. Besonders in China litt Samsung unter einem schlechten Lagermanagement, was zu einem Überangebot an 3G-Smartphones führte. Derzeit entscheiden sich chinesische Verbraucher zunehmend für 4G-Mobiltelefone.

Monatliche Daten von Counterpoint zeigen, dass Samsungs Marktanteil in China im Februar dieses Jahres seinen Höhepunkt erreichte und dann kontinuierlich auf etwa 17 Prozent im Juni sank. Lenovo und Huawei liegen mit jeweils rund 14 % nicht weit hinter Samsung.

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