Nordkoreas einziger Mobilfunkbetreiber macht riesige Gewinne durch Monopol

Wie ist der aktuelle Stand der Mobilfunkkommunikation in Nordkorea? Kann der einzige Betreiber durch die Nutzung seiner Monopolstellung enorme Gewinne erzielen? Dies ist ein Thema, das die Außenwelt beunruhigt. Aktuellen Nachrichten zufolge erwirtschaftet Nordkoreas größter Mobilfunkbetreiber derzeit einen Gewinn von rund 30 Millionen Dollar pro Quartal.

Nordkoreas 3G-Mobilfunk basiert hauptsächlich auf Ägyptens größtem Mobilfunkbetreiber Orascom. Das Unternehmen und Nordkorea haben ein Joint Venture namens Koryolink gegründet, um das nordkoreanische Mobilfunknetz zu betreiben. Orascom hält drei Viertel der Anteile an dem Joint Venture.

Vor Kurzem veröffentlichte Oscarm auf seiner offiziellen Website einen Prüfbericht, der einen Einblick in die finanzielle Lage des nordkoreanischen Mobilfunkbetreibers Koryolink bietet.

Daten zeigen, dass Koryolinks Bargeldbestand Ende Juni 510 Millionen US-Dollar betrug und sich bis Ende September auf 540 Millionen US-Dollar erhöhte. Dies bedeutet, dass sich der Bargeldzuwachs des Unternehmens im dritten Quartal auf 30 Millionen US-Dollar belief.

Einem Blog über die nordkoreanische Technologiebranche zufolge war Oscarm aufgrund der derzeitigen Devisenkontrollen Nordkoreas nicht in der Lage, in Nordkorea erwirtschaftete Gewinne nach Ägypten zu überweisen.

Oscarm beschwerte sich zudem kürzlich öffentlich darüber, dass Nordkorea das Unternehmen daran hindere, seinen Gewinnanteil aus dem Joint Venture des Mobilfunkbetreibers nach Ägypten zu überweisen, und verhandelt derzeit mit den zuständigen nordkoreanischen Regulierungsbehörden.

Im Mai letzten Jahres gab Oscarm bekannt, dass die Gesamtzahl der Mobiltelefonbenutzer in Nordkorea bei 2 Millionen liegt. Die aktuellsten Daten zur Zahl der Mobiltelefonnutzer wurden in dem kürzlich veröffentlichten Bericht allerdings nicht veröffentlicht.

Andere Medien zitierten Oscar-Manager mit der Aussage, dass es in Nordkorea derzeit schätzungsweise 2,4 Millionen Handynutzer gebe, man aber noch nicht wisse, ob es sich bei allen dieser Nutzer um Smartphone-Nutzer handele.

Zuvor hatte Oscarm auch seine Betriebsergebnisse für das dritte Quartal bekannt gegeben. Darin wurde ein Verlust von rund 10,2 Millionen US-Dollar ausgewiesen, der deutlich geringer war als der Verlust von rund 250 Millionen US-Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im dritten Quartal stieg der Umsatz von Oscarm leicht.

Es ist nicht schwer zu erkennen, dass Oscarm derzeit rote Zahlen schreibt und die Gewinne seiner nordkoreanischen Mobilfunk-Tochtergesellschaft braucht, um die Verluste auszugleichen.

Berichten zufolge wurde Koryolink 2008 gegründet und ist derzeit der einzige Mobilfunkbetreiber in Nordkorea. Wie im Rest der Welt ist auch in Nordkorea die Zahl der Mobiltelefonnutzer in den letzten Jahren deutlich gestiegen, die Mobilfunkgebühren bleiben jedoch in Nordkorea auf einem relativ niedrigen Niveau.

Berichten zufolge beträgt die monatliche Paketgebühr für nordkoreanische Mobiltelefonnutzer lediglich 15 Cent (etwa 0,9 Yuan), darin sind 200 Gesprächsminuten enthalten.

Wenn die Gesprächszeit das Paket überschreitet, sind die zusätzlichen Gesprächsgebühren sehr teuer, sagen mit der Angelegenheit vertraute Personen. Einige nordkoreanische Handynutzer nutzen die Identität anderer Personen, um ein weiteres Handy zu kaufen und so von günstigen Telefonpaketen zu profitieren.

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