Apple-Finanzvorstand: iPhone-Verkäufe sind schlecht, weil es zu teuer ist

Der gestrige Finanzbericht von Apple zeigte, dass die Ära des superschnellen Wachstums des Unternehmens möglicherweise zu Ende geht. Der Finanzvorstand von Apple sagte gestern, dass einer der Faktoren, die die iPhone-Verkäufe beeinflussten, die Hochpreispolitik von Apple als Reaktion auf Wechselkursänderungen sei.

Luca Maestri, Finanzvorstand von Apple, sagte gestern Abend auf der Gewinnkonferenz, dass Apple die Preise seiner Produkte auf dem internationalen Markt erhöht habe, um die Auswirkungen der Wechselkurse auf die Gewinne auszugleichen. Dies habe jedoch die Kaufkraft der Verbraucher gegenüber Apple beeinträchtigt.

Maestri sagte bei der Präsentation, dass das Unternehmen als Reaktion auf Wechselkursschwankungen die Preise für einige Produkte auf bestimmten internationalen Märkten erhöht habe. Diese Strategie trägt dazu bei, die Nettogewinnspanne von Apple zu schützen. Mit der Zeit werden jedoch die hohen Preise die Nachfrage beeinträchtigen, was wiederum ein treibender Faktor ist, der sich auf den Umsatz des nächsten Quartals auswirken wird.

Auch Apple-Chef Tim Cook sagte auf der Konferenz, die makroökonomische Lage sei nicht gut. Alle wichtigen Märkte von Apple spüren die Auswirkungen des verlangsamten Wirtschaftswachstums, der schwachen Rohstoffpreise und der Währungsabwertung. Zu diesen Märkten zählen Japan, Brasilien, die Europäische Union und Kanada. Cook sagte, dass 66 Prozent des Umsatzes von Apple in Ländern außerhalb der USA erzielt würden, weshalb Wechselkursschwankungen erhebliche Auswirkungen auf Apple hätten.

Der US-Dollar hat an Wert gewonnen; der US-Dollarindex stieg von Anfang 2014 bis Dezember 2015 um 21,3 %. Andere Währungen zeigten Schwäche. Seit dem vierten Quartal 2014 haben sowohl der Euro als auch das Pfund zweistellige Abwertungen erlebt, der kanadische Dollar, der australische Dollar und der mexikanische Peso sind alle um mehr als 20 % gefallen und der russische Rubel hat um mehr als 50 % nachgegeben. Laut CNBC entspräche ein Kauf von Apple-Produkten im Jahr 2014 nur 85 US-Dollar heute.

Den neuesten von Kantar Worldwide veröffentlichten Daten zufolge sind die hohen Preise für Apple zum Nachteil geworden und Apples Marktanteil in den wichtigsten globalen Märkten hat an Boden verloren. Im letzten Quartal übertraf der Umsatzanteil von Android den von Apple in allen wichtigen globalen Märkten außer China.

Laut Wall Street Journal zeigte der Finanzbericht von Apple vom Dienstag, dass der Gewinn pro Aktie des Unternehmens im ersten Quartal die Erwartungen übertraf und der Nettogewinn um 1,9 Prozent auf 18,36 Milliarden US-Dollar stieg. Allerdings blieben Umsatz und iPhone-Verkäufe hinter den Erwartungen zurück. Die iPhone-Verkäufe stiegen lediglich um 0,4 Prozent, das ist das niedrigste Wachstum seit der Markteinführung des Geräts im Jahr 2007. Apple erwartet, dass der Umsatz im zweiten Quartal zum ersten Mal seit 15 Jahren sinken wird, und zwar um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Das Wall Street Journal wies darauf hin, dass das iPhone der zentrale „Motor“ von Apple sei und andere Produkte wahrscheinlich nicht die Verantwortung für die Gewinne des Unternehmens übernehmen würden. Im letzten Geschäftsquartal waren die iPad-Verkäufe zwei Jahre in Folge rückläufig. Auch Mac-Computer, die in den vergangenen Jahren gute Ergebnisse erzielten, verzeichneten schwache Umsätze und einen Rückgang im letzten Geschäftsquartal.

Nach der gestrigen Veröffentlichung des Finanzberichts stieg der Aktienkurs von Apple zunächst, gab dann aber seine Gewinne wieder ab und begann zu fallen.

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