Neue Möglichkeit für Hacker, Geld zu verdienen: Hacker hacken sich in Firmen-Festnetze ein, um gebührenpflichtige Anrufe zu tätigen

Hacker haben eine neue Methode gefunden, Unternehmen Geld zu stehlen. Sie nutzen die Festnetztelefonnetze der Unternehmen und streichen damit enorme Summen illegaler Einnahmen ein, berichtet die New York Times.

Hacker, die wissen, wie intelligente, vernetzte Geräte funktionieren und Sicherheitslücken in Betriebssystemen ausnutzen können, können mobile Geräte mit Malware infizieren, um Benutzerdaten zu stehlen und illegale Einnahmen zu erzielen. Hackern stehen bereits zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, in Benutzergeräte einzudringen. Sie können beispielsweise komplexe Angriffe auf Einzelhandelsketten und Banken starten, um persönliche Daten zu stehlen, fortgeschrittene Online-Phishing-Angriffe starten oder Geld direkt an Geldautomaten stehlen.

Laut der New York Times hatte ein Bauunternehmen mit nur sieben Angestellten an einem Wochenende im vergangenen März eine Telefonrechnung von 166.000 Dollar angehäuft, obwohl zu diesem Zeitpunkt niemand im Büro war. In Wirklichkeit waren die astronomischen Telefonrechnungen des Unternehmens auf Hacker zurückzuführen, die in das Festnetz des Unternehmens eindrangen und Dutzende von gebührenpflichtigen Anrufen nach Gambia, Somalia, auf die Malediven und in andere Märkte außerhalb der USA tätigten.

Für Hacker scheint sich dies zu einem florierenden „Geschäft“ entwickelt zu haben: Daten zeigen, dass sich die gesamten finanziellen Verluste, die im vergangenen Jahr weltweit durch betrügerische Anrufe entstanden sind, auf 4,73 Milliarden US-Dollar beliefen, was einem Anstieg von fast 1 Milliarde US-Dollar gegenüber 2011 entspricht.

Branchenkenner wiesen darauf hin, dass Hacker offenbar Premium-Telefonnummern mieteten, um mehr als einen Dollar pro Minute zu verdienen, von denen höchstens 0,24 Dollar an die Unternehmen gingen, die die Nummern mieteten. Mittlerweile gibt es in den USA etwa 85 Unternehmen, die diesen Dienst zur Vermietung von Telefonnummern anbieten. Im Jahr 2009 waren es lediglich 17.

Nachdem Hacker Premiumnummern gemietet hatten, drangen sie in das Telefonsystem eines Unternehmens ein und riefen diese Nummern an Wochenenden an. Hacker nutzten Hochgeschwindigkeitscomputer, um Hunderte von Anrufen gleichzeitig zu tätigen, wodurch die Anrufkosten dramatisch in die Höhe getrieben wurden. Schließlich können Hacker Zahlungen über Western Union, MoneyGram und elektronische Überweisungen erhalten.

Unternehmen, die dadurch Verluste erleiden, können beruhigter sein, wenn sie die Dienste großer Betreiber in Anspruch nehmen, da sie in der Regel nur wenige Tausend Dollar zahlen müssen und die meisten anderen Kosten von den Betreibern selbst getragen werden. Nimmt das Unternehmen jedoch die Dienste eines kleineren Betreibers in Anspruch, hat es möglicherweise nicht so viel Glück.

Im Jahr 2012 wurden 26 kleine Unternehmen in Albany Opfer ähnlicher Angriffe, die jeweils Telefonrechnungen von bis zu 200.000 US-Dollar verursachten. Kleine Unternehmen vernachlässigen häufig den Schutz ihrer Telefonnetze, weil ihnen nicht bewusst ist, dass mit dem Internet verbundene Festnetznetze anfällig für Angriffe sind.

„Es ist eine brutale Sache“, sagte Jim Dalton, Gründer von TransNexus, einem Entwickler von Software zur Verwaltung von Internetanrufen. „Wenn Sie einen Computer an das Internet anschließen, beginnt sofort jemand, ihn auf Schwachstellen zu untersuchen.“ Er fügte hinzu: „Den Leuten ist nicht klar, dass sie mit ihren Handys Schulden in sechsstelliger Höhe anhäufen können.“

Für die Strafverfolgungsbehörden ist es sehr schwierig, diese Hacker zu fassen. Die New York Times schrieb: „Die kriminelle Operation kann sich über bis zu drei Gerichtsbarkeiten erstrecken. Im Jahr 2011 verhafteten das FBI und die Polizei von Philadelphia vier Männer, die durch betrügerische Anrufe Einnahmen in Höhe von zwei Millionen Dollar erzielten. Diese gingen an eine saudi-arabische Militärorganisation, die nach Ansicht amerikanischer Behörden die Bombenanschläge von Mumbai im Jahr 2008 finanzierte.“

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