Die Sonne von der Erde abschirmen? Dieses wissenschaftliche Forschungsprojekt ist so umstritten, dass seine Gegner es stoppen wollen

Die Sonne von der Erde abschirmen? Dieses wissenschaftliche Forschungsprojekt ist so umstritten, dass seine Gegner es stoppen wollen

Die verschiedenen Strategien, die Wissenschaftler für das Solar-Geoengineering als aufstrebendes Forschungsgebiet vorschlagen, sind wirklich umwerfend. Der schwierigste Teil bei der Weiterentwicklung dieses Projekts ist jedoch nicht die Idee, sondern die Durchführung echter Experimente. Denn welche Auswirkungen es auf die Umwelt haben wird, kann niemand vorhersagen. Das Problem besteht darin, dass die Gegner das Experiment nun im Keim ersticken und einfach nicht durchführen wollen.

Geschrieben von | Du Baojie

Am 18. März wurde ein technisches Experiment unter der Leitung von Frank N. Keutsch, einem Chemieprofessor an der Harvard University, offiziell beendet.

Das technische Experiment mit dem Namen SCoPEx (Stratospheric Controlled Perturbation Experiment) wird von Bill Gates mitfinanziert und zielt darauf ab, die Auswirkungen des Versprühens von Partikeln in der Stratosphäre zu untersuchen, die theoretisch einen Teil des Sonnenlichts reflektieren und so die Erde abkühlen könnten.

Der Test war jedoch äußerst umstritten, da Bedenken bestanden, er könne die Atmosphäre auf beispiellose und potenziell gefährliche Weise beeinflussen. Zehn Jahre nach seiner ersten Konzeption ist das Experiment nun endlich zu Ende.

Dies ist nur der jüngste Misserfolg der Solar-Geoengineering-Methode. Vor mehr als 20 Tagen ereignete sich auf diesem Feld ein Waterloo, und das gesamte Feld lag im Schatten.

„Unverschämte“ Behauptungen

Vom 26. Februar bis 1. März 2024 fand in Kenia die Sechste Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA-6) statt. Als weltweit höchstes Entscheidungsgremium für Umweltfragen ist ein Thema der Konferenz wie folgt: Die Erde befindet sich an einem kritischen Punkt, und die Menschheit muss dringend Maßnahmen ergreifen, um die dreifache globale Krise zu bewältigen: Klimawandel, Verlust der Natur und Umweltverschmutzung.

Das Streben nach nachhaltiger Entwicklung ist weltweiter Konsens. Vertreter aus 182 Ländern prüften mehr als 20 Entwürfe und verabschiedeten schließlich 15 Resolutionen. Zwar ist die Zustimmungsrate noch recht hoch, doch der von einer Schweizer Expertengruppe angeführte Vorschlag, ein Solar Radiation Management (SRM) einzuführen und Solar-Geoengineering umzusetzen, hat bei vielen Wissenschaftlern aufgrund großer Meinungsverschiedenheiten große Besorgnis über die unbekannten Risiken eines „künstlichen Sonnenuntergangs“ ausgelöst. Die frustrierten Schweizer waren schließlich gezwungen, die Resolution mit dem Murmeln „enttäuschend“ zurückzuziehen.

Abbildung: Verschiedene Formen des Solar-Geoengineering | Quelle: NOAA/CIRES

Dies ist nicht das erste Mal, dass SRM offiziell vorgeschlagen wurde. Bereits 2019 hatte die Schweiz vorgeschlagen, die wissenschaftliche Natur und die möglichen Auswirkungen von „Klimawandel-Technologien“ (auch Geoengineering genannt) zu evaluieren. Geoengineering ist ein Sammelbegriff für alle Versuche, das Klima der Erde künstlich zu verändern. Solar-Geoengineering durch SRM hat sich zu einem spezialisierten Zweig der Theorie entwickelt, der darauf abzielt, das Erdklima durch Blockieren der Sonnenstrahlen mit reflektierenden Materialien zu verändern. Die Befürworter glauben, dass das Klima auf der Erde kurzfristig kühler wird, wenn die Sonnenstrahlung reflektiert werden kann. Die grundlegende Logik ist so einfach.

Die Frage, ob die gegenwärtige Situation den Punkt erreicht hat, an dem das „letzte Mittel“ in großem Maßstab umgesetzt werden sollte, oder ob lokale Experimente durchgeführt werden sollten, um die Wirksamkeit von SRM zu testen und ein vorbeugendes Management durchzuführen, ist jedoch zum schwierigsten Punkt für die gesamte Umweltwissenschaftsgemeinschaft geworden.

Ist es also ungeheuerlich, eine derart umstrittene wissenschaftliche Hypothese aufzustellen? Beginnen wir mit der unaufhaltsamen globalen Erwärmung.

Aufgrund der übermäßigen Kohlendioxidemissionen, die durch menschliche Aktivitäten verursacht werden, erwärmt sich die Erde rasch. Normale Menschen haben vielleicht nur das Gefühl, dass das Wetter in den letzten Jahren immer ungewöhnlicher geworden ist, doch Umweltwissenschaftler sind bereits darüber besorgt.

Abbildung: Abschätzung der globalen Erwärmung | Quelle: Climate Action Tracker

Im Jahr 2019 veröffentlichte das Umweltprogramm der Vereinten Nationen einen düsteren Umweltbericht mit dem Titel „Emissions Gap Report 2019“. Darin wurde darauf hingewiesen, dass die globale Treibhausgasemissionsrate selbst dann noch zu einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 3,5 °C bis 2100 führen wird (Spanne: 3,4–3,9 °C, Wahrscheinlichkeit: 66 %), wenn die Länder alle Verpflichtungen aus dem 2016 in Kraft getretenen Pariser Abkommen umsetzen.

Wenn die globalen Treibhausgasemissionen zwischen 2020 und 2030 nicht jährlich um 7,6 Prozent sinken, wird die Welt die Chance verpassen, das im Pariser Abkommen festgelegte 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Gleichzeitig warnte auch der Weltklimarat (IPCC), dass eine Erwärmung über 1,5 °C die Häufigkeit und Intensität extremer Klimaauswirkungen deutlich erhöhen werde.

Quelle: UN News

Daten zeigen, dass sich die Rate des beobachtbaren Klimawandels in den letzten 50 Jahren im Vergleich zu den letzten 100 Jahren verdoppelt hat und dass in den ersten 20 Jahren des 21. Jahrhunderts wiederholt neue Höchstwerte erreicht wurden. In vielen Ländern und Regionen haben die Temperaturen historische Rekorde gebrochen, extrem hohe Temperaturen von 38 °C bis 45 °C sind an der Tagesordnung und Todesfälle durch Hitzewellen nehmen immer mehr zu. Am 30. November 2023 warnte die Weltorganisation für Meteorologie, dass 2023 das heißeste Jahr in der aufgezeichneten Menschheitsgeschichte sein würde und verschiedene Indikatoren für den Klimawandel Höchstwerte erreichen würden.

Da die weltweiten Bemühungen und Ergebnisse zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen weit hinter den Erwartungen zurückbleiben, sind Wissenschaftler angesichts der Klimakrise zunehmend frustriert und geraten sogar in Panik. Haben wir außer der Emissionsreduzierung noch andere Möglichkeiten?

Einige Wissenschaftler haben die Idee des Geoengineering entwickelt, dessen Ziel darin besteht, durch eine Reihe technischer Mittel künstlich in das Klima einzugreifen, um den durch die globale Erwärmung verursachten Klimawandel zu verringern oder auszugleichen.

Diese Technologien lassen sich im Großen und Ganzen in zwei unterschiedliche Richtungen einteilen: Die eine absorbiert Kohlendioxid aus der Atmosphäre (Kohlenstoffabscheidung und -speicherung) und die andere reflektiert das Sonnenlicht, bevor es den Boden erreicht (ein Prozess, der als Solar-Geoengineering bezeichnet wird).

Die Wirksamkeit der meisten dieser Techniken ist jedoch nicht bewiesen.

Theoretisch wäre die Entfernung von Kohlendioxid im großen Maßstab sehr teuer und würde viel Energie und Ressourcen erfordern. Zudem wäre der Einsatz solcher Technologien im großen Maßstab mit enormen logistischen Herausforderungen verbunden. In den Augen der Befürworter ist Solar-Geoengineering ein billigerer, schnellerer und direkterer Weg, die globale Erwärmung zu kontrollieren. Sie hoffen, dies zumindest als „letztes Mittel“ im Kampf gegen die globale Erwärmung betrachten zu können und führen für alle Fälle aktiv experimentelle Forschungen durch.

Ideen und Fortschritte der Wissenschaftler

Die verschiedenen Strategien, die Wissenschaftler für das Solar-Geoengineering als aufstrebendes Forschungsgebiet vorschlagen, sind wirklich umwerfend.

Beispielsweise durch die Injektion spezieller Aerosole in die Stratosphäre, um den Abkühlungseffekt der Erde durch Vulkanausbrüche zu simulieren; oder durch „Bleichen“ der Wolken oder „Beschichten“ des Ozeans, um die Reflexion des Sonnenlichts zu erhöhen; oder durch die Installation eines speziellen „Weltraumspiegels“ zwischen Erde und Sonne, um die Sonnenstrahlung zu regulieren, die die Erde erreicht.

Doch der schwierigste Teil bei der Umsetzung von Solar-Geoengineering ist nicht die Konzeption, sondern die Durchführung tatsächlicher Experimente.

Die Idee, Wolken aufzuhellen, um die globale Erwärmung zu mildern, wurde erstmals vor etwa 30 Jahren vom britischen Physiker John Latham in einem Artikel in der Zeitschrift Nature vorgeschlagen. Er schlug vor, eine Flotte von Schiffen einzusetzen, um winzige Salzpartikel in tiefliegende Wolken über dem Ozean zu sprühen. Diese Partikel würden die Bildung weiterer Wassertropfen verursachen und so größere, dichtere und weißere Wolken erzeugen, die mehr Wärme zurück in den Weltraum reflektieren würden.

Jahrzehnte sind vergangen und kein Team hat behauptet, dass die Anwendung von Solar-Geoengineering einfach sein wird, weil niemand vorhersagen kann, welche Auswirkungen es auf die Umwelt haben wird.

Abbildung: Schematische Darstellung der Auswirkungen von Solar-Geoengineering-Methoden | Quelle: The Conversation US, Inc.

Seit 2017 haben Wissenschaftler der Universität Sydney und des Sydney Institute of Marine Science mehrere Experimente am Great Barrier Reef durchgeführt. Bei dem Projekt handelt es sich um ein kleines Projekt, bei dem Meerwasser auf ein Schiff gepumpt und aus Düsen in den Himmel gesprüht wird. Der Projektleiter sagte, dass die Nebelmaschine um das Zehnfache auf etwa 3.000 Düsen erweitert werden müsse, um nahe Wolken um 30 % aufzuhellen. Nach jahrelangen Experimenten konnte das Projekt noch keine von Experten überprüften empirischen Beweise dafür vorlegen, dass eine Aufhellung der Wolken die Meeresoberflächentemperatur senken kann. Und all diese Schiffsmaschinen pumpen und versprühen im Sommer monatelang riesige Mengen Meerwasser, sodass das Ganze kaum als „umweltfreundlich“ gilt, wie seine Befürworter behaupten – selbst wenn es funktioniert.

Eine weitere Studie namens Arctic Ice Project konzentriert sich auf einen Schlüsselfaktor der Arktiskrise: das schmelzende Meereis. Durch die Abdeckung wichtiger Teile der Arktis mit einer dünnen Schicht winziger hohler Mikroglaskugeln (HGM) kann die Geschwindigkeit des Schmelzens des polaren Eises durch Erhöhung der Reflektivität und Abschwächung der Absorption von Sonnenenergie verlangsamt und so das globale Klima stabilisiert werden. Neuere wissenschaftliche Untersuchungen lassen jedoch darauf schließen, dass die Kugeln tatsächlich einen Teil des Sonnenlichts absorbieren und so unter bestimmten Bedingungen den Verlust des Meereises beschleunigen.

Abbildung: Veränderungen der arktischen und pazifischen Eisumgebung | Quelle: AGU

Das bereits erwähnte SCoPEx-Projekt der Harvard University galt einst als die plausibelste Form des Solar-Geoengineering – es basierte auf realen Naturphänomenen. Als beispielsweise 1991 der Vulkan Pinatubo auf den Philippinen ausbrach und große Mengen Aerosole freisetzte, beobachteten Wissenschaftler, dass die Temperatur der Erde in den folgenden zwei Jahren um 0,4 °C sank.

SCoPEx sieht vor, mithilfe einer Flotte spezieller Düsen relativ kleine Mengen Sulfataerosole (oder ähnliche Partikel aus Kalziumkarbonat) in die Stratosphärenatmosphäre zu sprühen, um das Sonnenlicht zu reflektieren. Dies simuliert die Auswirkungen einiger großer Vulkanausbrüche.

Im Jahr 2021 plant ein Forscherteam des SCoPEx-Projekts mit Unterstützung eines Luft- und Raumfahrtunternehmens ein Experiment in der nordschwedischen Stadt Kiruna, bei dem Partikel zu Beobachtungs- und Forschungszwecken etwa 20 Kilometer über der Erdoberfläche versprüht werden sollen.

Der Erstflug diente lediglich einem Testlauf der Instrumente und der Antriebsgondel des Höhenballons. Doch kurz bevor Harvards unabhängiger Beratungsausschuss das Projekt genehmigen sollte, schickten eine schwedische Umweltgruppe und ein Rat indigener Völker einen Brief, in dem sie die Aufgabe des Projekts forderten. SCoPEx musste daher auf Eis gelegt werden. Obwohl sie bei ihren Experimenten geringe Mengen an Calciumcarbonat oder Sulfat als Freisetzungssubstanzen verwendeten, die häufig als Mineralien oder Inhaltsstoffe in Waschmitteln vorkommen, waren die Menschen vor Ort dennoch der Meinung, dass dies die Zusammensetzung der Atmosphäre unsicher machen würde.


Bild: Versuchsballon startbereit | Quelle: SCoPEx

Um Hindernisse und Bedenken in der öffentlichen Meinung abzubauen, schlug das Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Jahr 2022 eine weltraumgestützte Lösung für Solar-Geoengineering vor, die als „Space Bubble“-Plan bekannt ist.

Das wissenschaftliche Team des MIT sagte, dies sei der erste Forschungsvorschlag zur Verwendung reflektierender Folie im Weltraum, die leicht anzubringen und vollständig reversibel sei.

Sie glauben, dass die globale Erwärmung vollständig umkehren könnte, wenn 1,8 Prozent der Sonnenstrahlung abgelenkt würden. Die Blasen könnten hergestellt und direkt im Weltraum eingesetzt werden, um ein großflächiges Ablenkfloß in der Nähe des Lagrange-Punkts zwischen Erde und Sonne zu bilden. Das gesamte Weltraumblasenfloß müsste ungefähr die Größe Brasiliens haben. Am Lagrange-Punkt heben sich die Gravitationseffekte der Erde und der Sonne auf, wodurch sichergestellt wird, dass das Floß an Ort und Stelle bleibt und die Blase für eine optimale Wirkung näher an die Sonne herangeführt werden kann.

Abbildung: „Space Bubble“-Konzept | Quelle: MIT

Es ist vielleicht nicht schwierig, in einer Weltraumumgebung eine Kryoblase zu erzeugen, doch für die Konstruktion einer so großen „Weltraumblase“ ist ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaftlern aus den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Physik und Materialwissenschaften erforderlich, und es bedarf der Unterstützung relevanter globaler Ressourcen. Theoretisch ist es machbar, aber die Umsetzung hat etwas Science-Fiction-Charakter.

Verschiedene Experimente zum Solar-Geoengineering haben bisher gemischte Ergebnisse geliefert und noch keine ermutigenden Antworten hervorgebracht.

Mehr Angst vor dem Unbekannten

Sonnenlicht ist für das Überleben aller Lebewesen auf der Erde unverzichtbar. Welche Folgen werden übermäßige menschliche Eingriffe mit sich bringen? Niemand weiß es. Dies ist der Ausgangspunkt vieler Gegner des Solar-Geoengineerings: Im Falle einer Katastrophe kann sich niemand schlimmere ökologische Folgen als die globale Erwärmung leisten.

Abbildung: Organisation der Vereinbarung zur Nichtnutzung von Solar-Geoengineering | Quelle: solargeoeng.org

Im Zuge der jüngsten UN-Kontroverse setzten drei Forscher der James Cook University in Australien und der Wageningen University in den Niederlanden ihre Angriffe auf das Solar-Geoengineering fort und schrieben in The Conversation, es handele sich um eine „gefährliche Ablenkung“. Sie argumentieren, dass Forderungen nach Freilandversuchen dieser Technologien fehlgeleitet seien und Energie und Ressourcen vom Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe abziehen würden.

Tatsächlich unterzeichneten im Jahr 2022 mehr als 500 Wissenschaftler und Gelehrte aus 61 Ländern einen offenen Brief, in dem sie Regierungen und die Vereinten Nationen aufforderten, Solar-Geoengineering zu „verbieten“. In dem offenen Brief erwähnten sie drei grundlegende Probleme:

Erstens sind die Risiken des Solar-Geoengineerings noch nicht ausreichend erforscht und werden nie vollständig geklärt werden. Die Auswirkungen werden in den Regionen unterschiedlich ausfallen und die Folgen für Wettermuster, Landwirtschaft und die Grundversorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser sind ungewiss.

Zweitens könnten Spekulationen über die künftige Verfügbarkeit von Solar-Geoengineering-Technologien die derzeitigen Entscheidungen von Regierungen, Unternehmen und der Gesellschaft behindern und beeinträchtigen, die ihr Bestes tun, um so schnell wie möglich eine Dekarbonisierung oder Kohlenstoffneutralität zu erreichen.

Drittens ist das derzeitige globale Governance-System nicht dafür geeignet, weitreichende Abkommen zu entwickeln und umzusetzen, die für die Aufrechterhaltung einer fairen, umfassenden und wirksamen politischen Kontrolle über den Einsatz des Solar-Geoengineerings erforderlich sind.

Anschließend schlägt der Brief zentrale Verbote und Maßnahmen vor, an die sich die internationale Gemeinschaft halten sollte:

1. Setzen Sie sich dafür ein, dass es nationalen Finanzierungsagenturen untersagt wird, die Entwicklung von Solar-Geoengineering-Technologien im Inland oder über internationale Agenturen zu unterstützen.

2. Sie verpflichten sich, Freilufttests von Solar-Geoengineering-Technologien in ihren Zuständigkeitsbereichen zu verbieten.

3. Verpflichten Sie sich, die Erteilung von Patenten auf Solar-Geoengineering-Technologien abzulehnen, einschließlich damit verbundener unterstützender Technologien, wie etwa der Technologie zur Modifizierung von Flugzeugen zur Einspritzung von Aerosolen.

4. Verpflichten Sie sich, keine von Dritten entwickelten Solar-Geoengineering-Technologien zu übernehmen.

5. Verpflichten Sie sich, Solar-Geoengineering im globalen Maßstab künftig nicht als politische Option für relevante internationale Institutionen zu institutionalisieren, auch nicht als Teil der Bewertung des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen.

David W. Keith, Professor für angewandte Physik und Mitsponsor des SCoPEx-Projekts, verglich diese Kritiker mit Airbag-Skeptikern, die sagen, dass deren Vorhandensein in Autos zu gefährlicherem Fahren fördere.

„Die Leute fahren heute wahrscheinlich etwas rücksichtsloser, weil die Autos sicherer sind“, sagte er. „Aber das ist keine schlechte Sache.“

Allerdings ist es möglich, dass die Öffentlichkeit dieser Aussage keinen Glauben schenkt. Schließlich gibt es bereits Darstellungen in Filmen, Fernsehsendungen und Romanen, die Solar-Geoengineering als etwas Böses darstellen. Im südkoreanischen Film „Snowpiercer“ aus dem Jahr 2013 beispielsweise ließen Wissenschaftler das Kühlmittel CW-7 in den Himmel frei, um die Ausbreitung der globalen Erwärmung zu stoppen. Unerwarteterweise stürzte der Plan die Erde in einen Abgrund extremer Kälte, aus dem es kein Entkommen gab. Wie ähnlich ist dies der Vision des SCoPEx-Projekts?

Bild: Umweltversammlung der Vereinten Nationen | Quelle: legal-planet.org

Zusätzlich zu den Unterschieden innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft sind auch die Einstellungen der Industrieländer, der Entwicklungsländer und der rückständigen Länder völlig unterschiedlich.

Einige Länder halten sich beispielsweise an den Grundsatz „Wissenschaft zuerst“ und vermeiden es, die Durchführbarkeit von SRM vorschnell zu beurteilen. Viele Entwicklungsländer hoffen, soziale, rechtliche, ethische, menschenrechtliche, geopolitische und sicherheitspolitische Aspekte sowie Aspekte der Regierungsführung in die Bewertungsdatenbank einbeziehen zu können. Einige gefährdete Länder sind zudem der Ansicht, dass der Einsatz von SRM illegal sei und sind sogar der Ansicht, dass derartige Forschungen verboten werden müssten.

Die meisten an der UNEA beteiligten Länder gaben noch immer an, dass sie nicht genug über SRM, insbesondere die Risiken, wüssten. Es gab Lücken in der Wissenshierarchie zwischen den Ländern und es herrschte Streit darüber, wer die Führung übernehmen würde. Ein weiteres Problem war die Frage, wie verhindert werden könne, dass SRM in die Hände politischer und kommerzieller Interessengruppen falle. Die endgültige Entscheidung fiel auf einen kurzfristigen Einsatz.

Dennoch gibt es keine spezifischen internationalen Maßnahmen, die verhindern sollen, dass die Forschung in stärker entwickelten Ländern (wie den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich) weiterhin über soziale Initiativen finanziert wird und in einigen Entwicklungsländern Versuche im kleinen Maßstab durchgeführt werden. Darüber hinaus versuchen einige private Unternehmen, SRM zu kommerzialisieren, und die Forschung zum präventiven Management von SRM scheint immer dringlicher zu werden.

Das Ende ist auch der Anfang

Als sich der Staub der diesjährigen UNEA-6-Konferenz gelegt hatte, verpassten die Länder die Gelegenheit, den Wissensaustausch über SRM und die Forschungssteuerung zu diskutieren. Der Forschungswettlauf zwischen den führenden Ländern wird sich wahrscheinlich verschärfen, sodass andere Länder die wissenschaftlichen, politischen, ethischen und menschenrechtlichen Herausforderungen des SRM alleine bewältigen oder sich an die Auswirkungen der globalen Erwärmung anpassen müssen.

Es ist erwähnenswert, dass der SRM-Vorschlag der Schweiz zwar von der Umweltversammlung der Vereinten Nationen erneut kontrovers zurückgezogen wurde, das Weltklimaforschungsprogramm (WCRP), eine Tochtergesellschaft des Internationalen Wissenschaftsrats (ISC), in diesem Zusammenhang jedoch im Februar 2024 eine „Lighthouse Action“ (LHA) zur Klimainterventionsforschung lancierte, deren Ziel es ist, ehrgeizige interdisziplinäre Forschungen durchzuführen, um Klimarisiken besser zu bewältigen und den wissenschaftlichen und institutionellen Rahmen zu schaffen, der erforderlich ist, um den dringenden Bedarf der Gesellschaft an zuverlässigen und umsetzbaren Klimainformationen zu decken. Zu den Klimainterventionsthemen des WCRP gehören Technologien zur Entfernung und Speicherung von Kohlendioxid im großen Maßstab (CDR) und zur Regulierung der Solarstrahlung (SRM).

Durch globale, umfassende Forschung und umfassende Bewertung kann in Zukunft möglicherweise ein zuverlässiger Ausweg aus der Kontroverse oder eine klarere endgültige Antwort für das Solar-Geoengineering gefunden werden.

Referenzen und Literatur

[1] https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1029/2022EF002815

[2] http://stdaily.com/index/kejixinwen/202312/85b4da099c034002892a8ed7ee4397f7.shtml

[3] https://legal-planet.org/2024/03/08/the-global-conversation-about-solar-geoengineering-just-changed/

[4] https://www.sollargeoeng.org/media/media-kit/

[5] https://climateactiontracker.org/global/temperatures/

[6] https://theconversation.com/not-such-a-bright-idea-cooling-the-earth-by-reflecting-sunlight-back-to-space-is-a-dangerous-distraction-223353

[7] https://senseable.mit.edu/space-bubbles/

[8] https://www.unep.org/resources/emissions-gap-report-2019

[9] https://zh.wikipedia.org/wiki/%E5%85%A8%E7%90%83%E5%8F%98%E6%9A%96

[10] https://news.un.org/zh/story/2024/03/1127461

[11] https://www.thecrimson.com/article/2024/3/20/harvard-geoengineering-project-abandoned/

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