Wälder können Wasser ohne Staudämme speichern. Warum werden sie also „grüne Reservoirs“ genannt?

Am 30. März 2022 wies Generalsekretär Xi Jinping während einer freiwilligen Baumpflanzaktion in der Hauptstadt darauf hin, dass Wälder Reservoirs für Wasser, Geld, Getreide und Kohlenstoff seien, und verdeutlichte damit anschaulich die grundlegende und strategische Stellung und Rolle der Wälder für die nationale ökologische Sicherheit und die nachhaltige Entwicklung der menschlichen Wirtschaft und Gesellschaft. Wälder gelten als „grüne Reservoirs“, da sie über eine hohe Wasserspeicherkapazität verfügen. Es gibt ein chinesisches Sprichwort: „Bäume auf dem Berg zu pflanzen ist wie ein Reservoir zu bauen.“ Dieser Satz verdeutlicht die wichtige Rolle der Wälder bei der Erhaltung von Boden und Wasser sowie bei der Verbesserung der Wasserqualität.

Wälder fangen Niederschläge ab, absorbieren und speichern sie durch ihren mehrschichtigen Aufbau: Kronendachschicht, Strauchschicht, krautige Pflanzenschicht, Streuschicht und Bodenschicht. Dieser schichtweise Abfangmechanismus verringert wirksam die Erosion der Oberflächenböden. Gleichzeitig verfügen das Wurzelsystem und die Bodenschicht des Waldes über eine starke Wasserspeicherfähigkeit und Durchlässigkeit.

(Fotoquelle: National Forestry and Grassland Administration)

Kronendach: Das Kronendach ist die Stelle, an der der Wald zuerst Niederschlag auffängt. Durch physikalische Verdunstung wird ein Teil des Niederschlags wieder in die Atmosphäre zurückgeführt. Gleichzeitig wird durch die Bildung von Durchlauf-, Stamm- und Stauwasser die Niederschlagsverteilung zusätzlich reguliert.

Streuschicht: Die Streuschicht dient als „Bodenbedeckung“ und schützt den Boden vor der direkten Einwirkung von Regentropfen. Gleichzeitig wirkt es wie ein „Schwamm“, der bei Regen Wasser aufnimmt und bei Nichtregen wieder abgibt und so die Feuchtigkeit der Erdoberfläche reguliert.

Bodenschicht: Die Bodendurchlässigkeit wirkt sich direkt auf die Speicherung und Versickerung von Niederschlag aus. Die Aggregatstruktur des Waldbodens trägt dazu bei, dass er Niederschlag besser speichern kann.

Laut Statistik kann jeder Quadratkilometer Wald 5–10 Tonnen Wasser speichern. Dichte Wälder können an Regentagen 15–40 % des Niederschlags abfangen. Die maximale Wasseraufnahmefähigkeit der Waldstreuschicht beträgt jährlich 186,5–223 mm (Tannenwald) bzw. 314,5–377,4 mm (Mischwald) und zeigt damit ihre bedeutende Wasserspeicherfunktion.

Wälder schonen nicht nur die Wasserressourcen, sondern regulieren auch den Abfluss und reduzieren Spitzenhochwasser. In kleinen Wassereinzugsgebieten kann eine Vergrößerung der Waldbedeckung die Hochwasserspitzen deutlich reduzieren, das Eintreffen von Hochwasserspitzen hinauszögern, die Abflüsse in der Trockenzeit erhöhen, das Eintreffen der Trockenzeit hinauszögern und das Verhältnis von Hochwasser zu Trockenzeit verringern.

Studien haben gezeigt, dass jede 2%ige Erhöhung der Waldbedeckung in einem kleinen Wassereinzugsgebiet die Hochwasserspitzen um etwa 1% reduzieren kann. Wenn die Waldbedeckungsrate den Maximalwert von 100 % erreicht, kann die Hochwasserspitze um 40–50 % gesenkt werden. Diese Regulierungsfunktion ist von großer Bedeutung für die Reduzierung von Hochwasserkatastrophen und den Schutz der Sicherheit flussabwärts gelegener Flussabschnitte.

Wälder sind ein wichtiger Teil der Lebensgemeinschaft von Bergen, Flüssen, Wäldern, Feldern, Seen, Grasland und Wüsten. Durch ihre eigene hydrologische Regulierungsfunktion bilden sie ein kontinuierliches internes Kreislaufsystem und sorgen für eine stetige Wasserversorgung für die Forstwirtschaft, die Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen, die Vieh- und Geflügelzucht usw. Wälder sind wertvolle natürliche Ressourcen der Erde. Sie erbringen für die menschliche Gesellschaft unersetzliche ökologische Leistungen in Form „grüner Reservoirs“.