Bosch muss wegen Beteiligung am Volkswagen-Betrugsskandal möglicherweise 300 Millionen Dollar Entschädigung zahlen, so ein Insider.

Der deutsche Autozulieferer Bosch ist von amerikanischen Autobesitzern wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung am Abgasskandal von Volkswagen verklagt worden. Laut Reuters gaben mit der Angelegenheit vertraute Personen am 19. Dezember bekannt, dass Bosch mit amerikanischen Autobesitzern einen Vergleich geschlossen habe und den Fall für 300 Millionen US-Dollar beilegen werde. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, die Rolle von Bosch beim Betrug bei Volkswagen werde noch untersucht.

Im Jahr 2015 verklagten amerikanische Besitzer von Dieselfahrzeugen der Marke Volkswagen Bosch mit der Begründung, das Unternehmen habe Volkswagen bei der Entwicklung einer Software zur Manipulation von Abgastests geholfen. Zudem wiesen sie darauf hin, dass Bosch ein „aktiver Teilnehmer“ an Volkswagens jahrzehntelangem Betrugsplan gewesen sei. Bosch hatte die Anschuldigung des amerikanischen Autobesitzers zuvor als „barbarisch und haltlos“ bezeichnet.

Der Vorstandsvorsitzende von Bosch, Volkmar Denner, ordnete im Januar 2016 eine interne Untersuchung an und sagte, er werde aktiv mit den Aufsichtsbehörden zusammenarbeiten. Im April dieses Jahres gab Denner bekannt, dass Bosch 650 Millionen Euro für mögliche Gerichtsverfahren zurückgelegt habe. Reuters berichtete im vergangenen Jahr, dass auch das US-Justizministerium untersuchte, ob Bosch in den Betrugsvorfall bei Volkswagen verwickelt war.

Laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen ist die Lösung von Bosch für die Beschwerden der Autobesitzer für die endgültige Vorgehensweise von Volkswagen von großer Bedeutung.

Im November dieses Jahres berichtete Reuters, dass Volkswagen rund 20.000 Volkswagen-Dieselfahrzeuge mit überhöhten Emissionen zurückkaufen und die restlichen Fahrzeuge reparieren könnte. Nach intensiven Verhandlungen am vergangenen Wochenende dürften sich Volkswagen und die Anwälte der Autobesitzer bald auf eine Entschädigung für die Autobesitzer einigen können. Bei einer kurzen Gerichtsverhandlung am 19. Dezember in San Francisco sagte US-Bezirksrichter Charles Breyer, die Verhandlungen in Washington würden fortgesetzt und man erwarte, dass am 20. Dezember eine Lösung für die 3,0-Liter-Dieselfahrzeuge erreicht werde.

Laut Reuters vom 16. Dezember sieht der US-Plan von Volkswagen zur Handhabung von 3,0-Liter-Dieselfahrzeugen vor, dass das Unternehmen sich verpflichtet, 200 Millionen Dollar zur Reduzierung der Luftverschmutzung zu zahlen, sowie den Rückkauf von 20.000 Fahrzeugen und die Reparatur von 60.000 Dieselfahrzeugen mit übermäßigen Emissionen zu vereinbaren. Im Juni erklärte sich Volkswagen bereit, 10 Milliarden Dollar für den Rückkauf oder die Reparatur von rund 475.000 2,0-Liter-Dieselfahrzeugen in den USA auszugeben, die die Schadstoffnormen überschritten.

Die Höhe der Entschädigung für die 3,0-Liter-Dieselautos ist ungewiss, da die Zahl der Besitzer, die sich für den Rückkauf entscheiden, noch nicht feststeht. Zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten jedoch, die Entschädigung werde eine Milliarde Dollar übersteigen.

Laut Reuters hat Volkswagen sich zum Redaktionsschluss bereit erklärt, für den Betrugsskandal 16,5 Milliarden Dollar zu zahlen, darunter auch Gebühren an Händler, Landesregierungen, Projekte für neue Energien und die Anwälte der Autobesitzer.

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